Bürgerinitiative Am Mellensee

„Keine Massentierhaltung und deren Auswirkungen“

führte das 1. Treffen aller Bürgerinitiativen Brandenburgs
gegen Massentierhaltung durch.

 

 

 


PRESSEMITTEILUNG:

Auf Initiative der BI Am Mellensee trafen sich am 30. Mai 2015 Brandenburger Bürgerinnen und Bürger, die sich in Bürgerinitiativen organisiert haben und die sich unter anderem für ökologischen Landbau, für Bauernhöfe und gegen die negativen Auswirkungen durch die Agrarindustrie und die Massentierhaltung auf Lebewesen und Pflanzen einsetzen.

Als Gründungsmitglied des Aktionsbündnisses Agrarwende Berlin-Brandenburg musste die BI Am Mellensee feststellen, dass alle Einzelgruppen sehr ähnliche Erfahrungen im Wettlauf mit den agrarindustriellen Großbetrieben und den daran angeschlossenen Landwirtschaftsbetrieben gemacht haben und dass ihre Belange und Bedürfnisse, die der ländlichen Bevölkerung und die der Verbraucher, wie der Schutz deren Gesundheit vor Verseuchung von Luft, Wasser und Böden, von der Politik nicht ernst genommen werden.

Auch die Erfahrungen betroffener Bürger bei Genehmigungsverfahren, als die immer nur „am Rande Stehenden“, sind durchgängig die gleichen.

Mit diesem 1. Treffen in Saalow wollte die BI Am Mellensee die Menschen, die hinter diesen Initiativen stehen, kennen lernen. Sie wollte den Erfahrungs- und Informationsaustausch und die Vernetzung anstoßen, damit daraus gegenseitige Unterstützungen und eine Bündelung der Kräfte entwickelt werden können.

Den Rahmen dieses 1.Treffens bildeten Vorträge von Priv. Doz. Dr. Werner Kratz, 2. Vorsitzender, Landesvorstand NABU Brandenburg, und von Renate Seidel, Vizepräsidentin, Deutscher Tierschutzbund e.V.

Es wurden angeregte Diskussionen geführt, die klärten, wie sich die Bürgerinitiativen positionieren und wo sie sich gegenseitig unterstützen können. Es wurden die Möglichkeiten und Stärken herausgearbeitet, die in erster Linie in der Fähigkeit und Bereitschaft liegen, das Gute in der Landwirtschaft zu bewahren und negative, für Mensch und Umwelt bedrohliche Entwicklungen zu bekämpfen.

Wir fordern die Politik auf die entsprechende Verordnung zur Haltung von Nutztieren endlich dem Tierschutzgesetz anzupassen. Wir möchten ein Verbot von großen Ställen. In kleinen und mittleren Ställen sollen die Tiere ihrer Art angemessenen Bewegungsraum haben.
Das hat positive Auswirkungen auf den Verbrauch von Antibiotika, die anfallende Gülle, die Emission von Schadstoffen und nicht zuletzt auf das Wohl der Tiere, die wir Menschen verzehren.

Das bevorstehende Volksbegehren gegen Massentierhaltung zielt auf artgerechte Tierhaltung und in diesem Zusammenhang auf mehr Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft mit all unseren natürlichen Ressourcen.

Die Bürgerinitiativen werden das Volksbegehren nach Kräften unterstützen!

Wir Bürgerinitiativen verfolgen die gleichen Ziele wie die kleinen und mittleren bäuerlichen Unternehmen: Erhalt einer lebendigen Umwelt, ohne Verseuchung der Böden und des Wassers, ohne dramatisches Artensterben von Pflanzen und Tieren, wie es bereits in Teilen der Uckermark beobachtet wird. Wir kämpfen an der Seite der Bauern! Wir brauchen keine industriellen Agrarriesen, denen nur der schnellstmögliche maximale finanzielle Gewinn auf Kosten von Mensch und Umwelt lohnend scheint.

An dies er Stellen möchten wir auch Handel und Verbraucher sensibilisieren: durch die sich schon seit langem nach unten drehende Preisspirale bei Lebensmitteln können kleinere bäuerliche Betriebe nicht mithalten und müssen aufgeben. Wir fragen uns: sind diese billigen landwirtschaftlichen Produkte in den Supermarktregalen - und wie sie hergestellt sind- auch gut für uns?

Wir sehen den Zusammenhang zwischen Massentierhaltung und den sich immer weiter ausbreitenden multiresistenten Keimen, gegen die im Ernstfall kein Antibiotikum wirkt. Dies stellt das Gesundheitswesen vor enorme Probleme und Kosten.

Wir beobachten, dass immer mehr Menschen den ländlichen Raum verlassen, ihre angestammte Heimat, weil ein Leben in kontaminierten Industriezonen und verödeten Grünwüsten unerträglich wird. Darüber hinaus bieten Agrarriesen für Einheimische vergleichsweise sehr wenige Arbeitsplätze. Diese Entwicklung kommt einer systematischen Vertreibung nahe.

Und wir schauen auch über den brandenburgischen Tellerrand hinaus. Auf der anderen Seite des Erdballs leiden die Menschen unter den Auswirkungen des Futteranbaus für die die Tiere, die hier in Deutschland in Massen zum Teil auf engstem Raum in riesigen Ställen, gehalten werden.

Billige und schnellstmögliche Schlachtreife kann man nur durch eiweißreiches Futter erzielen. Genveränderter Soja und Mais werden immer wieder mit Glyphosat aus Flugzeugen auf die riesigen Felder Argentiniens und Brasiliens besprüht und an den gesundheitlichen Folgen für die Menschen bis hin zu schlimmen genetischen Veränderungen an Neugeborenen kann man direkt die Giftigkeit der Substanz ablesen.

Wir Bürgerinitiativen finden es ist bereits 5 nach 12, es ist höchste Zeit zur Umkehr!

Das 1. Treffen war so inspirierend, dass alle Teilnehmer einmütig der Festsetzung eines 2. Treffens der BI-s Brandenburgs gegen Massentierhaltung zustimmten.

Kontakt:

Bürgerinitiative Am Mellensee „Keine Massentierhaltung und deren Auswirkungen“:
Marianne Frey, Sprecherin, Tel. 03377 - 30 30 31
E-Mail: frey@boss-frey.de
Michael Röske, Sprecher: Tel. 0337703 - 159 713
E-Mail: roeske.micha@gmail.com
Christine Barthel, Sprecherin, Tel. 033703 - 71996
E-Mail: barthelc@t-online.de