Bauernhöfe statt Agrarfabriken!
 

Filmbericht aus "Brandenburg Aktuell" vom 9. November 2013

Pressespiegel als

Erste Fotos der Bündnisgründung - weitere folgen

Redebeiträge der Initatoren: Sybilla Keitel für "Bauernhöfe statt Agrarfabriken Berlin-Brandenburg"
( BI Kontraindustrieschwein Haßleben)

Redebeiträge der Initatoren: für den BUND der stellvertretende Vorsitzende Brandenburg,
Thomas Volpers (BI Kontraindustrieschwein Haßleben)

Feierliche Bündnisgründung

Abschließende Diskussionsrunde: Planung der nächsten Aktionen

Redebeitrag der Initiatoren : Sybilla Keitel,  Rede als

Liebe Anwesende !
Mit der Genehmigung einer Fabrik von 37 000 Tierplätzen in dem kleinen Dorf Haßleben kommt eine Riesenschweinerei auf uns zu, und ich habe nur 10 Minuten Zeit zu erklären, warum das für die Uckermark eine Katastrophe bedeutet. Daher erspare ich mir und Ihnen die nun fast 10jährige Geschichte unseres Kampfes in der BI Kontraindustrieschwein Haßleben. Erstens dürften die Bedingungen und Konsequenzen von Tierfabriken mittlerweile zur Genüge bekannt sein, und zweitens hat alles nichts genützt. Was Haßleben betrifft, fasse ich also zusammen:

Weder unabhängige fachlichwissenschaftliche Gutachten über die zu erwartende Schädigung von Wäldern, Mooren und Gewässern in FFH- Gebieten haben die Genehmigung verhindert. Weder wurde juristischen Einwänden zum Verstoß gegen die EU- Schweinehaltungsverordnung gefolgt noch solchen zum Verstoß gegen die gesetzlich vorgeschriebenen Stickstoff-Obergrenzen, die für Haßleben schöngerechnet und in Deutschland weiter exorbitant überschritten werden. Es spielte keine Rolle, dass es bisher kein funktionierendes Brandschutzkonzept gibt, was in Deutschland ansonsten für so wichtig erachtet wird, dass deswegen z.B. die Eröffnung des Flughafens Berlin-Brandenburg auf den St. Nimmerleins-Tag verlegt worden ist, auch wenn dieser Stopp jetzt in die Milliarden geht. Und von 47 000 Menschen, die bundesweit schriftlich gegen Haßleben protestiert haben, ließ man sich selbstverständlich überhaupt nicht beeindrucken. Auch die bedrohliche Klimaerwärmung sowie deren inzwischen bekannte Ursachen, die ganz entscheidend in unserem unmäßigen Fleischkonsum zu suchen sind: sie wird hingenommen wie der tägliche Wetterbericht. Sicherlich wird man diese Fakten auch in der Genehmigungsbehörde und im Ministerium kennen, da sitzen ja gebildete Leute, die lesen, fernsehen und sich informieren. Ach ja, das Klima, - sorry, wir genehmigen trotzdem, Verdienst geht vor. Und mehr noch: weitere Tierhalter, die sich in Brandenburg ansiedeln wollen, begrüße man von Seiten der Landwirtschaftspolitik ausdrücklich, so steht’s in der Zeitung und so wird’s gemacht: Fabriken für weitere 2 Millionen Hühner sind beantragt.

Ich sehe die Aufgabe einer Umweltbehörde und eines Verbraucherschutzministeriums allerdings nicht darin, sich in den Dienst privater Investoren zu stellen. Bei diesem Zustand der Umwelt, ja, der ganzen Welt, müssten, so meine ich, Politiker samt LUGV alles in ihren Kräften Stehende tun, um der gewaltigen Bedrohung entgegen zu wirken. Indessen werden seltsamerweise alle juristischen Hebel in Bewegung gesetzt, um nicht etwa die hier beheimateten Menschen vor den Folgen einer gigantischen Tierindustrie zu bewahren, sondern einem holländischen Investor zu seiner Schweinefabrik zu verhelfen, und, wie es scheint, gegen jede Vernunft. Denn mit Sachverstand lässt sich z.B. kaum erklären, dass man sich entschlossen hat, die Altlasten in den Äckern rund um Hassleben einfach zu ignorieren. In diesen wurden nämlich schon ungeheure Mengen Schweinegülle aus DDR-Zeiten verklappt mit dem Resultat, dass sie, und das ist genauestens dokumentiert, bereits extrem hoch kontaminiert sind. Kaum jemand macht sich klar, dass die Nitratbelastung der Böden eine tickende Zeitbombe ist, - eine Genehmigungsbehörde allerdings sollte das in höchstem Maße alarmieren. Ich glaube, es ist drei Jahre her, dass der Kreis Sömmerda mit Trinkwasser aus Pipelines versorgt werden musste, weil sein eigenes mit Nitraten hoch verseucht war. Mittlerweile ist das überall in Gegenden der Fall, die dicht mit Tierfabriken besiedelt sind.
Soweit zu der erstaunlichen Genehmigung: wir kämpfen jetzt also an zwei Fronten: mit den Anwälten des Investors und denen des Ministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz. Mein Glauben, dass jedenfalls bei uns in Deutschland alles mit rechten Dingen zugeht, ist in diesen 10 Jahren gründlich erschüttert worden. So viel zu Haßleben.

Aber es geht weiter: während ich vor 10 Jahren etwas naiv dachte, Haßleben, das war mal so ein altmodisches DDR - Kombinat „Tierproduktion“, nun bloß noch leerer Schreckensbau in unserer modernen Zivilisation, wurde bald klar: Haßleben i s t die Moderne, Vorbote eines großen agrarindustriellen Plans, der auch auswärtigen Investoren erlaubt, die neuen Bundesländer zum Terrain für ihre Schweine -, Hähnchen- und Legehennenfabriken zu machen. Immer mehr Tierfabriken schossen aus dem Boden, seit einem Jahr alle paar Wochen, hier eine in Wittstock mit 380 000 Legehennen, dort eine in Gumtow mit geplanten 400 000 Masthähnchen, an der Oder hinter Neuhardenberg ebenso gigantische Anlagen und Riesenschlachthöfe, in Vetschau am Rande des Spreewalds sind 67 000 Schweine beantragt, Massentierhaltung nun auch von Enten: welch ein Wahnsinn. In diesen Fabriken, die als Hochsicherheitstrakte abgeschirmt sind vor den Augen der Menschen, warten in diesem Augenblick Millionen zusammengepferchter Tiere als designierte Schnitzel auf ihren Tod. Tiere, die sich in Freiheit sozial organisieren, die in Verbänden und sogar Partnerschaften leben, Nahrung beschaffen, Vorsorge betreiben, Nester bauen und ihre Jungen großziehen. Tiere, die sich an Menschen gewöhnen, lernfähig sind und gesellig wie Hunde, wenn man sie nur ließe. Diese Tiere produzieren wir ganz n o r m a l wie Massenware. Für unser reines Gewissen dabei sorgt ein kleines Etikett, was sie als Nutztier deklariert. Aber das ist nicht normal. Vielmehr übersteigt es die düstersten Zukunftsvisionen von Orwell oder Huxley: Enten ohne Wasser in Hallen zu pferchen, Muttersauen ihr halbes Leben in Stangen zu fixieren, in denen sie sich nicht mal umdrehen können, Küken zu schreddern, weil sie nicht in die Produktionslinie passen. Wie weit haben wir uns eigentlich wegentwickelt von der Natur, dass wir so etwas zulassen ? Ich bin sicher, dass alle, die hier im Saal sitzen, ein tiefes Gespür dafür haben, dass wir durch diesen Umgang mit den Tieren eine schwere Schuld auf uns laden. Aber aus Angst, seine natürliche Empathie zu zeigen und sich womöglich als uncooler, sentimentaler Moralist zu outen in einer Gesellschaft, in der diese Art von Tierhaltung wirtschaftliche Konvention geworden ist, schütteln wir nur bekümmert den Kopf, anstatt beherzt unseren Mund aufzumachen. Ein Krake scheint sich über das Land gelegt zu haben, der mächtiger ist als wir. Er zwingt die Natur, Tiere und Menschen, sich den Gesetzen des Marktes zu unterwerfen. „Irgendjemand muss dem doch Einhalt gebieten können !“, dies verzweifelte Zeitungszitat stammt von Kathrin Voigt aus Gumtow, neben deren Hof, wo sie mit ihrer Familie wohnt, 400 000 Hühner „produziert“ werden sollen.

Dieser „Irgendjemand“ , liebe Frau Voigt, sind wir. Im Mai dieses Jahres haben wir uns alle zusammengetan und das Netzwerk „ Bauernhöfe statt Agrarfabriken Brandenburg“ gegründet. In diesem Netzwerk, welches heute wiederum eingeht in das größere Aktionsbündnis Agrarwende Berlin- Brandenburg, sind nicht nur Initiativen gegen Massentierhaltung vertreten, sondern viele, die die Auswüchse und Folgen der Agrarindustrie nicht mehr hinnehmen wollen. Denn die Agrarfabriken werden ja nicht im Niemannsland errichtet, nicht in Sibirien und auch nicht in der Arktis: am Rande der Äcker und Tierfabriken wohnen Menschen, die die Zeche zahlen, welche ich hier nur in Hauptsätzen benennen kann:
Die Ammoniakemissionen sind furchtbar, sie erzeugen Atemwegserkrankungen. Die Keimbelastungen sind immens, und Krankenhäuser schlagen längst Alarm. Ärzte kriegen eigentlich harmlose Infektionen nicht mehr in den Griff : unser Nachbar ist Ende Oktober an einer MRSA- Infektion gestorben. Auf Mais- und Sudangras in Monokulturen sollen die ungeheuren Mengen Gülle aus der Massentierhaltung verklappt werden, in einer WinWin - Situation mit Energiewirten und Betreibern von Biogasanlagen. Die Gülle sickert über die Jahre ins Grundwasser, was über kurz oder lang mit Nitraten verseucht sein wird. Unsere landestypischen bunten Magerwiesen verschwinden, in den letzten 20 Jahren allein ca.100 Ackerwildkräuter. Ein einziges Kraut ernährt sieben Insektenarten. Bienen, Kleinsäuger, Amphibien, Vögel finden nicht mehr genügend Nahrung. Die Energiepflanzen werden massiv mit Pestiziden gespritzt. Ihre Rückstände laufen in die Sölle, aus denen die Tiere trinken. Wir haben sie gemessen. Sie sterben einen lautlosen, unsichtbaren Tod, die Kleinen schnell, die Großen langsamer. Seit der sogenannten intensiven Landwirtschaft in Brandenburg gibt es einen rapiden Artenschwund. Aber auch wir Menschen werden krank. Auf den Äckern finden sich manchmal zurückgelassene Kanister, z.B. mit der Aufschrift: „Dieses Mittel steht im Verdacht, Krebs zu erzeugen“. Da das schon der Hersteller formuliert, haben wir keinerlei Grund, das zu bezweifeln. Aber es ist nicht nur e i n Mittel: üblich ist eine Kombination der Gifte, was ihre Wirkung potenziert: wir essen das Gift, und wir atmen es ein. Längst ist es in unserem Stoffwechsel. Das hört sich schwer nach Apokalypse an und ist doch nichts weiter als alltägliche Realität. Ja, wir gründen uns auch, damit aus Brandenburg nicht Industriezonen werden, wo Familien durch Tierfabriken von Haus und Hof vertrieben werden und Kinder nicht mehr in den verseuchten Feldern und Tümpeln spielen dürfen. Was für eine Welt soll das sein ? Unser Aktionsbündnis Agrarwende, welches allmählich gewachsen ist aus Bürgerinitiativen, Umweltorganisationen, Imkern, Naturschutz-, Lebensmittel-Erzeugerverbänden und jungen Bauern, die Land suchen, hat eine gemeinsame Botschaft: wir werden dieses Wirtschaftssystem, was unsere Lebensgrundlagen zerstört, nicht länger hinnehmen. Dagegen setzen wir uns mit aller Kraft ein für das einzig vertretbare Entwicklungskonzept, was Brandenburg nach vorn bringt: Wirtschaften nicht, indem wir die Natur vergiften und ihre Lebewesen missbrauchen oder ausrotten, sondern im Einklang mit ihren Geschöpfen handeln. Seien es die Rotbauchunken in den Tümpeln, die Bienen oder die wundervollen Kraniche auf den herbstlichen Feldern: für Tiere ist ihre Umwelt immer mehr zu Feindesland geworden. Wir alle tragen die Verantwortung dafür, dass sie weiterexistieren können. Diese Verantwortung haben wir auch für unser eigenes Leben und das unserer Kinder, weshalb wir handeln müssen, jetzt. Das ist meine Motivation, Bündnisse zu schmieden, aus denen wir Stärke und Ermutigung gewinnen.
Sybilla Keitel
030/8541310
sybilla.keitel@berlin.de
Bürgerinitiative Kontraindustrieschwein
 www.kontraindustrieschwein.de
Bauernhöfe statt Agrarfabriken Landesnetzwerk Berlin- Brandenburg

topaktuell : wir fusionieren !

die Bürgerinitiative Kontraindustrieschwein , im Verbund mit " Bauernhöfe statt Agrarfabriken Berlin-Brandenburg", fusioniert nun auch mit Berliner und Brandenburger Verbänden!
Für alle hier die offizielle Einladung an alle, unten angehängt unser Gründungspapier, Tagesordnung folgt !

Gründungspapier als pdf

Gründung des Aktionsbündnisses Agrarwende Berlin-Brandenburg am 9. November 2013 in Potsdam

Sehr geehrte Damen und Herren,

in der Region Berlin-Brandenburg erleben wir zunehmend eine Intensivierung der Landwirtschaft mit ständig steigendem Agrochemikalieneinsatz, Anbau in Monokulturen und Konzentrationen von Agrarflächen. Die hochsubventionierte Produktion von Agrogas führt zur Vermaisung der Landschaft und heizt die Spekulation mit Land zusätzlich weiter an. Aktuell wird Brandenburg zur Spielfläche von Investoren, Anträge für Megaställe leisten der Massentierhaltung Vorschub, um von hier aus die Welt zu ernähren. Natur- und Artenschutz bleiben auf der Strecke, der Ökolandbau stagniert, kleinere Betriebe fürchten um ihre Existenz, Neueinsteiger bleiben gleich außen vor.

Mit der Gründung des
Aktionsbündnisses Agrarwende Berlin-Brandenburg setzen die ökologischen Anbau- Natur- und Umweltschutzverbände gemeinsam mit Bürgerinitiativen gegen Massentierhaltung nun ein gemeinsames Signal für eine nachhaltige Landwirtschaft, mehr Umweltschutz in der Agrarlandschaft und die Vertretung von Verbraucherinteressen. Mit Forderungen für den Ausbau des Ökolandbaus, die Bindung von Subventionen an gesellschaftliche Leistungen und gegen Massentierhaltung und Monokulturen wenden wir uns an Politik und Öffentlichkeit. Wir fordern eine Agrarwende für den Erhalt und Förderung ländlicher Räume, bäuerlicher Landwirtschaft und gesunder Lebensmittel.

Zu der Gründungsfeier am 9. November 2013 in Potsdam laden wir Sie sehr herzlich ein. Bitte merken Sie sich den Termin vor, die Einladung und das Programm versenden wir in Kürze.

Mit freundlichen Grüßen im Namen der beteiligten Initiativen und Verbände
Michael Wimmer
------------------------------------------------------
Michael Wimmer - Geschäftsführung
Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau Berlin-Brandenburg (FÖL) e.V.
Mehr Bio in Stadt und Land

Marienstr. 19-20, 10117 Berlin
Tel.: +49 30 284824-40 Durchwahl: -39 Mobil: +49 179 4527147
Fax: +49 30 284824-48
E-Mail: m.wimmer@foel.de
Web: www.bio-berlin-brandenburg.de

Flyer als Programm als

 

Wir fusionieren +++ Aktionsbündnis Agrarwende Berlin- Brandenburg +++Rathaussaal Potsdam 9. November +++  alle Infos hier +++ kommt massenhaft !
 

Fachforum des Aktionsbündnisses Agrarwende Berlin-Brandenburg

Ort
: Potsdam Museum, Am alten Markt 9, 14467 Potsdam

Zeit: Samstag, den 09.11.2013

 

Programm:

  • Programm:

  • 10:00 Uhr Begrüßung und Eröffnung, Hellmut Henneberg (Moderator)

  • 10:05 Uhr Motivation der Initiatoren
    -       Sascha Philipp, agrarpolitischer Sprecher des ökologischen Landbaus Berlin-Brandenburg
    -       Thomas Volpers, Stv. Landesvorsitzender BUND Brandenburg
    -       Sybilla Keitel, Bürgerinitiative Kontra Industrieschwein Haßleben /Bauernhöfe statt Ararfabriken Berlin-Brandenburg

  • 10:35 Uhr Wie nachhaltige Landwirtschaft aussehen könnte, und warum wir sie noch nicht praktizieren, Martin Häusling, MdEP und Landwirt

  • 11:30 Uhr Was will dieses Aktionsbündnis? Herausforderungen und Ziele einer nachhaltigen Agrarpolitik in Berlin-Brandenburg
    Michael Wimmer, Geschäftsführer Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau Berlin-Brandenburg (FÖL) e.V.

  • ·         Anschließend offizieller Gründungsakt

  • 12:30 Uhr Essensausgabe: Futtern für die Agrarwende

  • (parallel: Pressekonferenz zur Gründung des Aktionsbündnisses)

  • 13:30 Uhr Stickstoff in der Land(wirt)schaft – der Totengräber für den Naturschutz
    Werner Kratz, NABU Brandenburg

  • 14:00 Uhr Gefahr vom Acker! Pestizide in der Land(wirt)schaft
    Axel Kruschat, BUND Brandenburg

  • 14:30 Uhr Rettet die Artenvielfalt! Ökolandbau als Bündnispartner des Naturschutzes
    Martin Flade LUGV, Leiter Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin

  • 15:00 Uhr Arme Sau: Industrieware Tier – Situation der Massentierhaltung
    Reinhild Benning BUND e.V.

  • 15:30 Uhr Podiumsdiskussion: Zukunft? Warum jetzt schon?
    NN (MUGV), NN (MIL), Sascha Philipp, Reinhild Benning (BUND), Martin Häusling (MdEP),
    Moderation Hellmut Henneberg

  • 16:15 Uhr Ende
    Anschließend:

  • 16:30 Uhr Wir schreiten zur Tat: Aktionsforum in geselliger Runde . . .

 

 

Brandenburgische Landesgruppe
des bundesweiten Netzwerks "Bauernhöfe gegen Agrarfabriken" gegründet.

Unser Bündnis fusioniert -
zur Genese der Koalition mit anderen Verbänden

Im Sommer nach der Gründung unseres Bündnisses " Bauernhöfe statt Agrarfabriken Berlin- Brandenburg" ( 5. Mai in Stabeshöhe ) gab es zwei Folge-Organisationstreffen in Berlin. Auf diesen Treffen haben wir mit Leuten aus unserem Kreis, die Lust und Zeit dafür aufbringen wollten, diskutiert, wie wir das Bündnis mit Leben füllen können, damit es aktiv wird und wirkungsvoller. Dabei kam uns die Idee, dass es äußerst sinnvoll sei, sich mit anderen Bewegungen, die das Gleiche wollen wie wir, zu verbinden. Michl Wimmer von der Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau ( FÖL), der auch in unserer Runde war, saß ebenfalls gerade in den Startlöchern, um mit der FÖL und den Berlin- Brandenburger Bio - und Anbauverbänden selbst ein Bündnis zu gründen. Es wurden weitere Fusionsmöglichkeiten, also mit BhsAf, diskutiert wie gemeinsame Inhalte, Ziele, Aktionsformen etc pp. Nach den Sommerferien haben wir in Berlin daran gearbeitet, eine solche Koalition zu realisieren - mit den Anbauverbänden, Bio-Landwirten, den Umweltorganisationen NABU und BUND, den Jungen Landwirten, die gegen Landgrabbing kämpfen - kurz: mit allen, die eine andere Landwirtschaft wollen.

Gründung des Aktionsbündnisses Agrarwende Berlin-Brandenburg am 9. November 2013 in Potsdam

Sehr geehrte Damen und Herren,

in der Region Berlin-Brandenburg erleben wir zunehmend eine Intensivierung der Landwirtschaft mit ständig steigendem Agrochemikalieneinsatz, Anbau in Monokulturen und Konzentrationen von Agrarflächen. Die hochsubventionierte Produktion von Agrogas führt zur Vermaisung der Landschaft und heizt die Spekulation mit Land zusätzlich weiter an. Aktuell wird Brandenburg zur Spielfläche von Investoren, Anträge für Megaställe leisten der Massentierhaltung Vorschub, um von hier aus die Welt zu ernähren. Natur- und Artenschutz bleiben auf der Strecke, der Ökolandbau stagniert, kleinere Betriebe fürchten um ihre Existenz, Neueinsteiger bleiben gleich außen vor.

Mit der Gründung des
Aktionsbündnisses Agrarwende Berlin-Brandenburg setzen die ökologischen Anbau- Natur- und Umweltschutzverbände gemeinsam mit Bürgerinitiativen gegen Massentierhaltung nun ein gemeinsames Signal für eine nachhaltige Landwirtschaft, mehr Umweltschutz in der Agrarlandschaft und die Vertretung von Verbraucherinteressen. Mit Forderungen für den Ausbau des Ökolandbaus, die Bindung von Subventionen an gesellschaftliche Leistungen und gegen Massentierhaltung und Monokulturen wenden wir uns an Politik und Öffentlichkeit. Wir fordern eine Agrarwende für den Erhalt und Förderung ländlicher Räume, bäuerlicher Landwirtschaft und gesunder Lebensmittel.

Zu der Gründungsfeier am 9. November 2013 in Potsdam laden wir Sie sehr herzlich ein. Bitte merken Sie sich den Termin vor, die Einladung und das Programm versenden wir in Kürze.

Mit freundlichen Grüßen im Namen der beteiligten Initiativen und Verbände
Michael Wimmer
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Michael Wimmer - Geschäftsführung
Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau Berlin-Brandenburg (FÖL) e.V.
Mehr Bio in Stadt und Land

Marienstr. 19-20, 10117 Berlin
Tel.: +49 30 284824-40 Durchwahl: -39 Mobil: +49 179 4527147
Fax: +49 30 284824-48
E-Mail: m.wimmer@foel.de
Web: www.bio-berlin-brandenburg.de

Gründungspapier als pdf

 
Pressespiegel, bitte Vorschaubild anklicken, um Leseversion (pdf) zu öffnen.
 
 
2. Bundestreffen des Netzwerks Bauernhöfe statt Agrarfabriken in Hannover

Neben einem Vortrag von Frau Dr. Katharina Mohr (Fachanwältin für Verwaltungsrecht) zum Thema „Geruchs-Immissions-Richtlinie“ (GIRL) in Bezug auf Genehmigungsverfahren zu Massentierhaltungsanlagen wurden viele organisatorische Fragen diskutiert und Aktionen bei den Agrarministerkonferenzen am 29.4.2010 in Plön und am 7.10.2010 in Lübeck und bei der Fachmesse "Eurotier" am 16. – 19.11.2010 in Hannover geplant.

Das Netzwerk wird die aktuell auf europäischer Ebene diskutierten Verbesserungen im Tierschutz- und Immissionsschutzrecht unterstützen - unter anderem durch Einflussnahme auf deutsche Richtlinien, die besseren Tierhaltungs-Vorschriften und einem verbesserten Schutz von Umwelt und Anwohnern vor Geruchs-, Keim- und Stickstoffbelastungen dienen sollen.

Die Delegierten des bundesweiten Netzwerks stellten mit Befriedigung fest, dass durch das gemeinsame Vorgehen der Bürgerinitiativen bereits einige geplante Schweine- und Geflügel-Großanlagen verhindert wurden. Unerlässlich, so Netzwerk-Sprecher Eckehard Niemann, blieben aber gesetzliche Verbesserungen hinsichtlich der Rechte der betroffenen Bürger und Gemeinden sowie eines Bauverbots von agrarindustriellen Anlagen. Das Privileg von Stallbauten im Außenbereich müsse allein den bäuerlichen Betrieben vorbehalten bleiben. Durch das Verbot von Agrarfabriken und eine heimische Eiweisspflanzen-Produktion könnten auch die erzeugerpreis-drückenden Überschüsse abgebaut werden

Repräsentanten von BIs, AbL, BUND, Deutschem Tierschutzbund und Provieh auf dem Netzwerktreffen am 13. März in Hannover" und unbedingt    ©  E.Wendt / AGfaN e.V.

Repräsentanten von BIs, AbL, BUND, Deutschem Tierschutzbund und Provieh auf dem Netzwerktreffen am 13. März in Hannover © E.Wendt / AGfaN e.V.

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Einladung als

Einladung zum 2. Bundestreffen des Netzwerks Bauernhöfe statt Agrarfabriken in Hannover,
Freizeitheim Linden, Windheimstrasse 4
am Samstag, dem 13.3.2010, von 10.45 bis 16.15 Uhr

Vorschlag für die Tagesordnung (sehr straff und ergebnis-orientiert, vor allem gerichtet auf die Erarbeitung von Vorgaben für die Erledigung bestimmter Aufgaben/Benennung von Verantwortlichen)

10.45 h :Einchecken
11.00 h Begrüßung und Kurzvorstellung der Teilnehmer
Protokollführung
(bitte schon vorher Bereitschaft prüfen!)
11.20 h Vortrag von Frau Dr. Katharina Mohr (Fachanwältin für Verwaltungsrecht)
zum Thema „Geruchs-Immissions-Richtlinie“ (GIRL) - anschließend nur kurze Fragen
12.15 h Rückblick auf die bisherige Arbeit: Was war gut, wo gibt es Probleme?
Weitere konkrete strategische Aufgaben, die nicht nur wünschenswert und angedacht sind, sondern die jetzt (von wem?) angepackt werden z.B. Themen und Zielgruppen)
13.00 h Kurze Pause (Kaffee, Tee, Säfte und Mineralwasser stehen bereit, Essen-Snacks oder Butterbrote bitte selbst mitbringen)
13.15 h Weitere Organisation des Netzwerks
Organisationsform (Verein oder Netzwerk?)
Mitgliedschaft im Netzwerk: Voraussetzungen?
Aufnahme durch wen?
Mitgliedschaft von Parteien bzw. Parteigliederungen?
Mitgliedschaft von Einzelpersonen?
Verhältnis Bürgerinitiativen - Verbände Stimmrechte?
Beitragserhebung?
Koordinationsformen rund um Projekte wie den Schlachthof Wietze oder um Themen
14.00 h Koordinationsgremium und Koordinationsstelle:
Hauptaufgaben (wer übernimmt was?):

Organisation des regelmäßiger Informationsflusses zwischen Koordinationsteam und Mitgliedern bzw. zwischen Mitgliedern (Rundbrief, offene Internetseite, interne Internetseite) Entscheidungsfindungs-Prozess zwischen den Bundestreffen
Schaffung einer Koordinationsstelle (wofür? wie? wo? wie finanziert?)
Koordination bei der Erstellung und der gemeinsamen Nutzung von Materialien über Vernetzung und Verlinkung
Organisation/Vernetzung von Beratung
Schaffung eines Klagefonds
15.00 h neue Zusammensetzung des Koordinationsgremiums
15.15 h Weitere Aktionen
Hassleben als „Gorleben“ der Massentierhaltungs-Projekte (Aktionen)

Aktion bei der Agrarministerkonferenz am 29.4.2010 in Plön (SchlHolstein) oder am 7.10.2010 in Lübeck

Kundgebung bei Fachmesse „Eurotier“ Hannover 16. – 19.11.2010

dezentrale Aktionen mit Kultur und Party – mit genügend Vorlauf (Niedersachsen: Hähnchen, Ostdeutschland: Mega-Anlagen) mit zentraler Abschluss-Veranstaltung.
16.00 h nächstes Treffen – wann, wo, organisiert durch wen? Bitte schon Vorschläge mitbringen.
   
Für das Honorar von Frau Dr. Mohr sowie für die Getränke bitten wir um einen Beitrag von 10 € pro Person.
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Bilder von der Aktion 14.01.2010 zur Eröffnung der Grünen Woche
 
 
 
BUND-Vorsitzender Prof. Dr. Hubert Weiger spricht.
ProVieh-Geschäftsführer Stefan Johnigk spricht.
Stefan Johnigk von ProVieh verliest unser Positionspapier
Zwei Vertreter des Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
haben unser Positionspapier entgegengenommen
 Bildmitte: der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes Wolfgang Apel
Berichterstattung von unserer Aktion in den "Tagesthemen" (Video 4 MB)
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Das Netzwerk Bauernhöfe statt Agrarfabriken ist ein Zusammenschluss von diversen Natur- und Tierschutzverbänden gemeinsam mit vielen von Massentierhaltung betroffenen Bürgerinitiativen.
Die BI Kontraindustrieschwein Haßleben ist Teil dieses Netzwerkes und ruft alle Interessenten zum Beitritt auf.
Unter www.bauernhoefe-statt-agrarfabriken.de kann man sich ganz einfach registrieren lassen, um am Internet-Forum des Netzwerkes teilzunehmen.
 

Unsere erste große öffentliche Aktion wird am Rande der Grünen Woche in Berlin stattfinden. Alle Gegner von Massentierhaltung und Agrarfabriken sind eingeladen, sich am 14.01.2010 um 17.00 Uhr direkt vor dem Internationalen Congress Centrum ( ICC ) an der Neuen Kant Str. Ecke Messedamm einzufinden.

Hier das Positionspapier von Bauernhöfe statt Agrarfabriken zum downloaden

Presseerklärung als

 

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Ältere Meldungen

28. September 2009
P r e s s e m i t t e i l u n g

Bundesweites Netzwerk gegen Agrarfabriken gegründet Rund 30 Bürgerinitiativen aus verschiedenen Bundesländern haben sich am 25. September in Magdeburg zusammengeschlossen. Unter dem Motto „Bauernhöfe statt Agrarfabriken“ bilden sie jetzt ein bundesweites Netzwerk gegen die industrielle Massentierhaltung. Auf Einladung der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) und des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) trafen sich die Bürgerinitiativen. Ihr Ziel sind eine verbesserte Zusammenarbeit und gemeinsame Aktionen. „Bundesweit formieren sich zunehmend mehr Bürger gegen die Industrialisierung der Tierhaltung. Von heute an sind sie in einem starken Bündnis organisiert“, sagt Gert Müller von der Bürgerinitiative im brandenburgischen Hassleben. In Hassleben ist eine Schweinehaltung mit rund 70 000 Tierplätzen geplant. Koordiniert von AbL, BUND, dem Nutztierschutz-Fachverband PROVIEH sowie von Vertretern von Bürgerinitiativen aus Ost und West sind bereits für Januar gemeinsame Aktivitäten vorgesehen. Dabei will das Netzwerk mit Bauern-, Umweltschutz-, Tierschutz-, Kirchen-, Regional-, EineWelt- sowie gentechnik- und globalisierungskritischen Organisationen zusammenarbeiten.

Eckehard Nieman ( AbL ) referiert in Magdeburg am 25.9.09
Georg Janßen ( AbL ) und Reinhild Benning ( BUND ) diskutieren
Ausführliche Presseerklärung von Eckehard Nieman ( AbL ) 

Bundesweites Netzwerk gegen Agrarfabriken gegründet Eine neue Welle der Agrarindustrialisierung geht durch Europa und auch durch Deutschland. Während die Käfighaltung ihren Zenit überschritten hat und auch der sogenannte „ausgestaltete“ Käfig angesichts des Boykotts von Verbrauchern und Handelsketten nur noch geringe Chancen hat, suchen Integratoren wie „Wiesenhof“ und Rothkötter immer neue Investoren für neue Hähnchen-Stallanlagen, bauen deutsche und niederländische Schweinebarone riesige Mega-Anlagen.

Gegen diese tierquälerischen und umweltbelastenden Agrarfabriken, die ein Vielfaches an bäuerlichen Arbeitsplätzen vernichten, wehren sich mittlerweile Hunderte von Bürgerinitiativen und zunehmend auch Landwirte, Gemeinden und Landkreise – vor allem im agrarindustriell hochbelasteten Südoldenburg/Emsland, in Nordrhein-Westfalen, in Ostdeutschland und auch an vielen bisher nicht agrarindustriell betroffenen Standorten.

Bisher kämpfte jede dieser Initiativen weitgehend allein, trotz erster Aktionsbündnisse bspw. in NRW und Sachsen-Anhalt. Eine bundesweite Vernetzung ist dringend angesagt. Auf Einladung der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) und des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) trafen sich nun am 25.9. etwa 30 Bürgerinitiativen in Magdeburg, um eine gemeinsame Plattform zu erarbeiten, weitere Bündnispartner zu gewinnen und erste gemeinsame Aktionen zu planen.

Unter dem Motto „Bauernhöfe statt Agrarfabriken“ will das Netzwerk gemeinsam mit Bauern-, Umweltschutz-, Tierschutz-, Kirchen-, Regional-, DritteWelt- sowie gentechnik- und globalisierungskritischen Organisationen zusammenarbeiten. Koordiniert wird das Netzwerk gegen agrarindustrielle Massentierhaltung und Agrarfabriken von der AbL, dem BUND und dem Nutztierschutz-Fachverband PROVIEH sowie von Vertretern von Bürgerinitiativen aus Ost und West.

Bereits für Januar 2010 werden erste bundesweite Aktionen vorbereitet. Sie zielen auf die Verhinderung von Agrarfabriken und eine europaweit tiergerechte und bäuerliche Landwirtschaft, deshalb auch auf neue gesetzliche Regelungen, bessere Einflussmöglichkeiten der Bürgerinitiativen, einen bewussteren Konsum und die Verhinderung von subventionierten Überschuss-Exporten.

„Bundesweit formieren sich zunehmend mehr Bürgerinitiativen gegen die Industrialisierung der Tierhaltung. Von heute an sind sie in einem starken Bündnis organisiert“, so Sprecher der Bürgerinitiative im brandenburgischen Hassleben, Gert Müller. In Hassleben ist eine Schweinehaltung mit rund 70 000 Tierplätzen geplant... -en

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