Dissertation

 

Wissenschaftliche Argumente gegen Massentierhaltung von Schweinen
 

Eine für den Widerstand maßgebliche Dissertation aus dem Jahr 2001: Dr. Nina Bremermann, „Vergleichende Untersuchungen zur Gesundheit, Mastleistung und Fleischqualität von Schweinen in der Stall- bzw. Freilandhaltung“, Freie Universität Berlin.
Frau Bremermann belegt, dass Freilandhaltung bei Schweinen dem Tierwohl dient und wirtschaftlich ist. Da laut Tierschutzgesetz keinem Tier vermeidbare Leiden zugefügt werden dürfen, müsste dies eigentlich ausreichen um alle konventionellen Schweineställe zu schließen.

 

Die Dissertation selbst kann man über folgenden Link in der Datenbank der FU einsehen: http://www.diss.fu-berlin.de/2002/88/index.html

 

Auszüge aus o.g. Dissertation:

5.2.2 Morbidität und Mortalität der Ferkel ...

Die Ergebnisse der Ferkelverluste wiesen nur geringe Unterschiede in der Gesamtmortalität auf (Stallhaltung: 13,5 %, Freilandhaltung: 15,8 %). Dieses entspricht den in der Literatur beschriebenen vergleichenden Untersuchungen (OLDIGS et al, 1995, ERNST und ABRAMOWSKY, 1993). Interessant war allerdings die unterschiedliche Verteilung der Ursachen der Ferkelverluste: Über die Hälfte aller Ferkelverluste im Freiland entstanden durch Erdrücken. Nach EDWARDS et al (1994) liegen die Gründe hierfür in engen Hütten mit aufgewühlten Sandböden und fehlenden Abweisstangen. Bei den eigenen Untersuchungen hatten die Abferkelhütten feste Böden und Abweisstangen; die Sauen haben allerdings große Kuhlen neben den Hütten, ähnlich der „Kessel“ der Wildschweine, aufgewühlt, in denen wenige Tage alte Ferkel erdrückt werden können. Im Stall war die Hauptverlustursache die Lebensschwäche mit nachfolgender Hypothermie der neugeborenen Ferkel (61,8 %). Dieses Ergebnis stand vermutlich in Zusammenhang mit der Hypogalaktie einiger Sauen im Stall.

5.2.3 Morbidität und Mortalität der Absetzferkel in der Aufzucht

... Die durchgehend im Freiland gehaltenen Vollgeschwister wiesen mit Abstand die beste Tiergesundheit auf. Die aufgetretenen Durchfälle und Atemwegserkrankungen liessen sich unproblematisch therapieren, was auch auf ein gut funktionierendes Immunsystem hinweist. ...

5.2.3 Morbidität und Mortalität der Absetzferkel in der Aufzucht

... Die Mortalitätsrate in der Aufzucht liegt bei den durchgehend im Stall gehaltenen Tieren im Gegensatz zu den anderen Gruppen über 10 %. Hierbei handelt es sich jedoch meistens um Notschlachtungen, die an Tieren vorgenommen wurden, deren Zustand sich trotz intensiver Behandlung nicht gebessert hat und die schon seit dem Absetzen gekümmert haben.

5.2.4 Morbidität und Mortalität der Mastschweine

In der Mastperiode traten die unterschiedlichen Ergebnisse der Tiergesundheit der Schweine in Stall- und Freilandhaltung am deutlichsten hervor. Unabhängig davon, ob die Tiere in der Stall- oder Freilandhaltung geboren wurden, erkrankten sie während der Mast in der Stallhaltung zu fast 30 %. Dabei war der Anteil an Pneumonien bei den durchgehend im Stall gehaltenen Schweinen fast zweimal so hoch wie der der im Freiland geborenen Stallschweine. ... Die durchgeführte Varianzanalyse zeigt den signifikant positiven Einfluß der Freilandmast auf die Tiergesundheit unabhängig von der Jahreszeit. Bei den Mastschweinen aus den „Sommerwürfen“, die ja schon als Ferkel im Freiland eine signifikant bessere Tiergesundheit als die Stallferkel aufwiesen, wirkt sich die Freilandhaltung in der Säugezeit auch in der Mast signifikant positiv auf die Tiergesundheit aus. ...

7. Zusammenfassung Tiergesundheit

Die Saugferkelmorbidität war im Freiland deutlich niedriger (0,9 %) als im Stall (17,1 %); bei den Sommerwürfen war das Ergebnis signifikant. Die Morbidität in der Aufzucht war bei den im Freiland geborenen Tieren signifikant niedriger (Freiland-Freiland: 21,8 %, Freiland-Stall: 40 %) als bei den im Stall geborenen (Stall-Stall: 57,8 %, Stall-Freiland: 63,8 %). Die Morbidität in der Mast war im Freiland signifikant niedriger (Freiland-Freiland: 0 %, Stall- Freiland: 1 %) als im Stall (Freiland-Stall: 29,5 %, Stall-Stall: 32,7 %). Auch bei den Organbefunden zeigte sich ein signifikanter Einfluß der Haltungsart: Bei den „Winterwürfen“ wurden bei den Lungen der im Freiland gemästeten Schweine signifikant weniger Pneumonien (Freiland-Freiland: 16 %, Stall-Freiland: 26 %) diagnostiziert als bei den Lungen der Stallschweine (Stall-Stall: 55 %, Freiland-Stall: 36 %). Außerdem wurden von den im Freiland gemästeten Tieren signifikant weniger (Freiland-Freiland: 5 %, Stall- Freiland: 6 %) Lebern verworfen als bei den Tieren aus der Stallmast (Stall-Stall: 35 %, Freiland-Stall: 16 %).

 

 

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